DER KOLOSS VON RHODOS

oder
JAGD AUF DAS III WELTWUNDER

Die Story wurde von meinem Freund RAFAEL SOLÁ FERRER als Ideenpapier für einen TV Abenteuerfilm
a 2×90 Min. geschrieben. Wir waren seid frühster Kindheit beide an Geschichte und Abenteuer interessiert
und wollten auch beide unabhängig von einander Archäologen werden (Bei mir war es das Zeichnen, Reisen und eben das Abenteuer), hat leider nicht geklappt, wegen der toten Sprache Latein, denn ich bin wirklich
nicht Sprachbegabt.
Seit SPUREN DER GÖTTER und vielen gemeinsamen reisen, haben wir eine freundschaftliche Abmachung dass ich alle seine Storys die er schreibt zu lesen bekomme und, wenn ich beim lesen Ideen zur Umsetzung habe dürfte ich dieses auch machen. Ich fand diese Abmachung SUPER und habe dieses auch bis heute reichlich ausgenutzt.

PROLOG
Dunkle Wolkenfelder ziehen über den Himmel. Hin und wieder reißen sie auf und geben für einen Moment einen strahlenden Vollmond frei. Ein Fischerboot dümpelt wenige Kilometer vor der Insel Malta auf spiegelglatten Meer. Ausgelassenes Gelächter dringt zu uns herüber, während die Kamera langsam auf das Schiff zufährt.
Fünf Matrosen sitzen an Deck und lassen eine Flasche Ouzo kreisen. Es ist nicht die erste. Zu ihren Füssen rollen bereits zwei leere Flaschen über Deck. Die Crew hat guten Grund zu feiern. Der Fang war ausgesprochen erfolgreich und der Heimathafen ist nah. Nur der jüngste von ihnen scheint Schwierigkeiten zu haben. Der Ouzo zeigt seine Wirkung. Mit der Hand vor dem Mund stürzt er an die Reling. Er will sich gerade übergeben, als die Wolkendecke den strahlenden Mond freigibt und wie eine riesige Taschenlampe ins klare Wasser leuchtet.
Der Matrose erstarrt. Tief unter ihm leuchtet etwas auf.
Ein riesiger goldener Kopf mit Strahlenkrone scheint ihn aus der Tiefe anzulächeln. Panisch dreht sich der Matrose zu seinen Kollegen um und will etwas sagen. Wir hören jedoch ein Würgen und Husten, während die Kamera zum Himmel schwenkt.
Ein Wolkenfeld schiebt sich vor den Vollmond.

Was der Fischer für einen kurzen Augenblick im Meer erstrahlen sah, ist der goldene Kopf des Koloss von Rhodos. Eines der sieben Weltwunder.
Jeder hat davon gehört, doch die wenigsten wissen, was darunter zu verstehen ist. Bis auf die Pyramiden von Gizeh sind die anderen sechs verfallen, zerstört und in Vergessenheit geraten. Auch der Koloss von Rhodos, eine 33 Meter hohe Statue aus Bronze mit einem goldenen Kopf gilt als vernichtet.
294v.Chr. erbaut, stürzte sie 282v.Chr. bei einem Erdbeben ein. Lange Zeit waren ihre Trümmer eine große Attraktion, bis sie im 7 Jahrhundert nach Chr. von einen syrischen Kaufmann erworben und abtransportiert wurde. Angeblich lies er die Trümmer einschmelzen.
Doch, und das ist die Fiktion unserer Geschichte, der Kaufmann ließ sie nicht, wie vorgesehen, einschmelzen, sondern verkaufte sie an einen Araber, der sie nach Tunesien bringen wollte, um sie dort wieder aufzubauen.
Die Schiffe mit der Ladung gerieten auf ihrer Fahrt in einen schweren Sturm und suchten Zuflucht auf Malta. Dort, vor einer verlassenen und unwegsamen Felsenküste, versank das Schiff mit der kostbaren Ladung.
STORY
Ein kleines schickes Motorboot fährt durch das wunderbare Meer vor Maltas Küste. Niemand ist an Bord zu sehen. Der Autopilot ist eingeschaltet und die zwei Passagiere eng umschlungen auf dem Boden des Bootes. Die Beiden sind LUISA ANDERSEN, eine attraktive junge Frau, und ihr Freund JAKOB. Sie sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie das kleine Boot nicht bemerken, auf das sie direkt zusteuern. Auf dem kleinen Boot steht ein Mann, ruft und winkt in Panik, denn er hat keine Chance mehr auszuweichen. Ein heftiges Rucken bringt das Paar wieder zurück auf den Boden der Realität. Als sie aufgeschreckt über Bord schauen, sehen sie das kleine Holzboot sinken und ein Mann im Wasser treiben. Ohne lange zu überlegen springt LUISA ins Wasser. Mit JAKOBS Hilfe ziehen sie den Mann an Bord.
Hustend und keuchend kommt der Mann wieder zu sich. Als LUISA endlich die Gelegenheit hat, ihn näher zu betrachten, erstarrt sie. Ohne zu zögern stößt sie ihn wieder über Bord. Denn der Mann ist kein geringerer als Dr. THOMAS ANDERSEN, ihr Vater.
Während ANDERSEN sichtlich berührt ist, seiner Tochter nach so vielen Jahren wieder zu begegnen, kocht LUISA vor Wut. Ausgerechnet ihren Vater, dieser verdammte Egomane und Karrierist, der nie für sie da war…ausgerechnet ihn fischt sie aus dem Wasser.

Dass ANDERSEN doch noch mit an Land genommen wird, hat er dem vermittelnden JAKOB zu verdanken. LUISA hätte ihn ertrinken lassen, wie sie behauptet. ANDERSEN leitet vor Maltas Küste eine Schatzsuche. An einer unzugänglichen Felsküste haben sie ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Von dort aus fahren sie mit einem großen Hightech-Schiff die Küste ab. ANDERSEN lädt LUISA und JAKOB als Dank für die Rettung zum Essen ein. LUISA bekommt keine Chance abzusagen, denn sonst droht ihr Vater damit, den von ihnen verschuldeten Unfall bei der Polizei zu melden.
Die Begegnung von Vater und Tochter löst jede Menge Emotionen aus. Bei ANDERSEN reichen sie vom schlechten Gewissen bis zu Stolz und Begeisterung, so eine schöne selbstbewusste Tochter zu haben. Und bei LUISA pendeln sie zwischen blanker Wut und absoluter Neugier.
Als ANDERSEN erfährt, dass LUISA Ärztin ist, bietet er ihr sofort einen Job an. Das Schatzsucher-Team braucht dringend einen Arzt (das dies eine Lüge ist und ANDERSEN den jetzigen Arzt einfach entlässt, erfährt sie erst später).
Nach einer schlaflosen Nacht und der Trennung von JAKOB (seine und LUISAS Zukunftspläne sind nicht kompatibel: Er will Verlobung, Hochzeit und Kinder. Sie wollte eigentlich nur einen netten Malta-Urlaub) willigt LUISA ein. Der Gedanke, mit ihrem Vater zusammenzuarbeiten, ist ihr einerseits ein Graus. Andererseits hat sie so die Gelegenheit, es ihm ordentlich heimzuzahlen.
ANDERSEN hofft einiges wider gutzumachen zu können und sieht die Chance, seine Tochter wiederzugewinnen. LUISAS persönlicher Rachefeldzug gegen ihren Vater wird im Laufe der Geschichte zweitrangig. Denn LUISA bemerkt schon nach wenigen Tagen bei der Schatzsucher-Crew, dass hier einiges faul ist.
Von ihrem Vater und seinem treuen Faktotum WILLI, einem kauzigen Seebären, erfährt sie, wonach überhaupt gesucht wird. ANDERSEN gelangte bei seiner Forschungsarbeit an eine alte arabische Schriftrolle. Der Inhalt der Rolle hat es in sich. Wenn man ihr glauben darf, wurde die Bronzestatue des Koloss von Rhodos nicht, wie angenommen eingeschmolzen, sondern an einen Händler verkauft und verschifft. Weitere Recherchen ergaben, dass die Flotte, die die Bronzestatue geladen hatte, in den Fluten des Mittelmeeres versunken war. ANDERSEN war von der Vorstellung, den Koloss zu finden, sofort elektrisiert. Wie einst in der Antike würde er damit die Welt in Staunen versetzen und sich selbst einen Lebenstraum erfüllen. Doch, wie einstmals SCHLIEMANN, glaubte niemand an die Authentizität seiner Quelle. Keine archäologische Gesellschaft, keine Universität und auch keine Regierung war bereit, für seine Expedition die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.
Dr. ANDERSEN ließ sich jedoch nicht beirren und opferte sein gesamtes Privatvermögen, um den Koloss von Rhodos zu finden. Und dann, als er völlig mittellos und immer noch ohne Spur kurz vor dem aufgeben war, bekam er ein unerwartetes Angebot. Eine professionelle Schatzsucher-Firma war bereit, seine Suche zu unterstützen. Die Firma stellte ihm ein Schiff mit neusten Hightech-Ausrüstung samt Tauchboot und ausgebildeter Mannschaft zur Verfügung. ANDERSEN nahm, ohne nachzudenken, sofort an. Zu sehr ist er davon besessen, den Koloss von Rhodos zu finden, um über den Hintergrund dieses Angebotes nachzudenken.
Erst sehr viel später wird LUISAS Verdacht, dass ihr Vater lediglich benutzt wird, zur Gewissheit. Die Schatzsucher-Firma hat ganz sicher nicht vor, den Koloss irgendeinem Museum oder einer Regierung zukommen zu lassen und nur den spärlichen Finderlohn einzustreichen. Hinter der Firma steckt C.H. von MILIES, ein reicher Industrieller, der archäologische Schätze sammelt. Der siebenstrahlige, vergoldete Kopf der Statue wäre nicht nur das Prunkstück in seiner Sammlung. Der Statue wird auch nachgesagt, dass sie ihrem Besitzer große Macht verleiht.
Als die Schatzsucher mit ihrem Mini-U-Boot in 20 Metern Tiefe einen Finger der Statue )Ein Finger der Statue ist mannshoch und kann kaum mit beiden Armen umfasst werden) entdecken, herrscht große Euphorie. Von MILIES, der Finanzier kommt höchstpersönlich, um den Fund zu begutachten. Und kommt nicht allein. Er bringt Dr. ANNA WEBER, seine persönliche Assistentin mit. Die attraktive, unnahbare Wissenschaftlerin soll ANDERSEN und die Crew unterstützen. LUISA wird bald klar, dass das ein eiskaltes Luder dafür sorgen soll, dass alles in von MILIES Sinne vorangetrieben wird. ANNA WEBER ist der unangefochtene Chef der raubeinigen Schatzsucher-Crew, die eh auf von MILIES Gehaltsliste steht.

Lediglich JONAS, ein abenteuerlustiger Taucher und Hedonist, scheint sich niemand unterzuordnen. Und das ist gut. Denn LUISA, ANDERSEN und WILLI brauchen später jede Hilfe, um heil aus diesem Abenteuer herauszukommen. Denn außer der undurchsichtigen ANNA WEBER und „ihrer“ Crew, bekommen sie es noch mit einigen anderen Kontrahenten zu tun. Allen voran GEORGIUS NAXOS und seine finsteren Waffenschieber. Die Bande nutzt den einsamen Küstenabschnitt mit seinen Grotten und einem labyrinthischen Höhlensystem als Waffenlager.
Die zweite Gruppe, mit der die Schatzsucher konfrontiert werden, ist der Geheimbund des HELIOS. Der Koloss ist ein Abbild des griechischen Sonnengottes Helios, der Legende zufolge Rhodos von der Belagerung durch den syrischen Herrscher DEMETRIOS befreite.
Ihm zu Ehren wurde der Koloss gebaut. Helios der leuchtende Sonnengott, ist das Symbol der Unsterblichkeit und Auferstehung. Der Geheimbund ist seit der Zerstörung der Statue auf der Suche nach ihr. Sein Ziel ist es, die Statue zu finden und wieder aufzubauen. Mit ihr, so glauben sie, könnten sie ewige Macht und Unsterblichkeit erlangen und ihre Vorstellung einer neuen Weltordnung verwirklichen.
Problematischer jedoch als der Kampf gegen Unwetter, Waffenschieber, Geheimbündler, dem wahnsinnigen Industriellen von MILIES, der eiskalten ANNA WEBER und den ständigen Konflikten innerhalb der hitzigen Schatzsucher-Crew, entpuppt sich für LUISA die konfliktgeladene Widerbegegnung mit ihrem Vater und JONAS freche Annäherungsversuche.
LUISA ist wider Willen in ein großes Abenteuer hineingestolpert, dass ich Leben für immer verändert…

Die Storyidee ist von RAFAEL SOLÁ FERRER